DIE ENTSTEHUNG VON KOLLEKTION WIEDEMANN
Ein Onlineshop, der große Wandbilder im XXL-Format für Wohnzimmer, Schlafzimmer und mehr anbietet. Das ist KOLLEKTION WIEDEMANN heute. Jedoch ist das Hier und Jetzt nur das aktuelle Kapitel einer interessanten Entstehungsgeschichte. Sie nahm ihren Anfang mit einer Person: Rolf Wiedemann.
FARBE AN DEN FÜSSEN
In der Mitte der Achtziger Jahre wandelt sich das Industriezeitalter langsam zum Informationszeitalter. Erste
digitale Technologien, wie CD-Spieler oder das Telefax, halten Einzug in unser
Leben. Zu dieser Zeit schreibt sich der gelernte Malermeister Rolf Wiedemann, an
der HAWK Hildesheim (Hochschule für Angewandte Wissenschaften) für den
Studiengang Kommunikationswissenschaften ein. Zusätzlich zu seiner praktischen Ausbildung möchte er mit den Studieninhalten das Fundament seiner beruflichen Zukunft
festigen. Er hegt schon lange den Wunsch, eine eigene Firma zu gründen. Gesagt,
getan. Bereits im zweiten Semester gründet Rolf Wiedemann die Firma FARBKONZEPTE.
Die Firma spezialisiert sich früh auf großflächige Wandmalereien. Ausgestattet
mit Pinsel und Farbe, klettert Rolf auf steilen Leitern und wackeligen Gerüsten
umher, um meterhohe Wände in Handarbeit zu gestalten. Er malt. Er spachtelt. Er
kombiniert verschiedene Malertechniken für seine Wandgestaltungen. Seine
Aufträge führen ihn kreuz und quer durch Deutschland. Lange Arbeitstage bis
tief in die Nacht und am Wochenende sind an der Tagesordnung. Aber es lohnt
sich. Rolf mietet ein Atelier in Hasede in der Nähe von Hildesheim an. Zwischen
Farbeimern und anderen Malerutensilien breitet er riesige Leinwände auf dem
Boden aus. Barfuß tapst Rolf auf den Leinwänden umher und bemalt sie. Müde, aber
zufrieden, blickt Rolf manchmal auf seine mit Farbe bespritzen Füße. Ja, die
Arbeit macht Spaß. Ja, die Firma läuft. Jedoch hält er mittlerweile Ausschau
nach neuen Möglichkeiten, die seiner Firma frische Impulse geben. Mit dem Informationszeitalter
im immer schnelleren Umbruch sollte sich sein Wunsch bald bewahrheiten.
PINSEL UND PIXEL
Wir schreiben das Jahr 2000. Das
neue Millenium ist geprägt von einem stets wachsenden digitalen Angebot im
Internet. Es ist auch das Jahr der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover. Für
Rolf Wiedemann und seine Firma FARBKONZEPTE steht ein großes Auftragshighlight
an. Er gestaltet einen Messestand für das Bundesumweltministerium auf der Expo
2000. Die Messe verbreitet Aufbruchstimmung und lässt enthusiastisch Richtung
Zukunft blicken. Dieses Gefühl gefällt Rolf und entscheidet sich auch die
nächste anstehende Messe zu besuchen: die CeBIT 2000. In den Messehallen der
CeBIT weckt ein ausgestelltes Gerät sein Interesse: ein digitaler Tintenstrahl
Rollendrucker. Dieses Gerät surrt mit der immer gleichen Bewegung über eine
Leinwandrolle hinweg. Und mit jeder neuen Reihe zeichnet das Gerät nach und
nach ein Bild. Rolf ist auf der Stelle von der Einfachheit begeistert. Wie man
es am Computer eingibt, wird das Bild 1 zu 1 auf dem Bedruckstoff abgebildet. Er
denkt zurück an sein Studium und solch ältere Drucktechniken wie den Siebdruck.
Es ist ein mehrstufiges Druckverfahren, was mit viel Aufwand verbunden ist: Siebe
belichten, Druckfarbe durch ein Gewebe auf den Bedruckstoff drücken und die Siebe
wieder auswaschen. Er fragt sich sofort, ob er den Digitaldruck in seine Arbeit
integrieren kann. Denn bis dato war der Arbeitsgang für großflächige Malereien,
sei es Mauerwerk oder Leinwand, sehr aufwendig und zeitintensiv. Warum nicht
versuchen, irgendwie die Motive im Großformat auf einem Rollendrucker
auszudrucken? Das ist der Innovationschritt nach dem Rolf immer Ausschau hielt.
Die ersten Tests sind erfolgreich. Die Motivgestaltung auf kleinen Formaten
oder am Computer vornehmen, das Ergebnis einscannen und dann in Groß per
Digitaldruck reproduzieren. Wenn er früher für eine Leinwand per Hand zwei bis
drei Tage benötigte, schafft er jetzt mit dem Digitaldruck dieselbe Arbeit in
einer Stunde. Weniger Aufwand, bei hoher Druckqualität. Für Rolf liegt das
Interesse an der Optimierung seiner Arbeitsabläufe und die Flexibilität
verschiedene Gestaltungs- und Druckverfahren miteinander zu kombinieren. Die
neue Arbeitsweise findet erstmals Anwendung für eine große Wandgestaltung im
Cinemaxx Kino am Potsdamer Platz. In seinem Atelier verziert Rolf die digital bedruckten
Leinwände per Mischtechnik in einigen Details nochmal per Hand nach. Vor Ort kaschiert
er die Leinwände nur noch auf die Wände des Kinos. Der Digitaldruck hat die
Arbeitsweise von FARBKONZEPTE deutlich optimiert. Aber der echte Umbruch sollte
erst noch kommen.
ENGEL VON DER ROLLE
Im Jahr 2003 bittet ein alter
Bekannter aus Hildesheim Rolf um Unterstützung. Für einen großen Messestand auf
der Ambiente Frankfurt benötigt er Werbematerial, um eine Keramikserie mit dem Thema
„Engel“ zu bewerben. Er fragt Rolf, ob er ihm ein paar Banner mit seinem Rollendrucker anfertigt. Gesagt, getan. Für die Messe gestaltet Rolf Werbebanner mit passenden
Engelsmotiven, die als Hintergrunddekoration auf dem Stand hängen. Auf der
Messe erregen nicht nur die Keramiken Aufmerksamkeit. Vertreter von
Möbelhäusern interessieren sich auch für die von Rolf gestalteten Werbebanner.
Voller Neugierde fragt die Einkaufsleiterin einer hochpreisigen Schweizer Möbelhauskette
nach. „Die habe ich zu Hause auf meinen Rollendrucker gemacht. Nichts Wildes“ antwortet
Rolf. Die Einkaufsleiterin ist begeistert und entgegnet: „Wenn Sie das auf
einen Keilrahmen spannen, kann man das als Wandbild verkaufen. Senden Sie uns doch
ein paar Exemplare zu. Ich schaue dann mal, wie die bei uns im Möbelhaus laufen.“
Zurück daheim im Atelier fertigt Rolf vierzig Leinwandmotive auf Keilrahmen
an. In einer Palette verstaut, versendet er die Keilrahmen Wandbilder in die
Schweiz. Wenige Tage später ruft die Einkaufsleiterin an: „Herr Wiedemann, die
ganze Palette ist abverkauft. Ich benötige für die nächste Bestellung zwanzigmal so viele Wandbilder. Schicken Sie bitte schnellstens Nachschub.“ Diese
Situation war für Rolf ein echtes Aha-Erlebnis: „Wow, die Wandbilder auf
Keilrahmen verkaufen sich tatsächlich.“ Von da ab läuft der Rollendrucker rund
um die Uhr. Es gilt, neue Motive zu gestalten. Nachts klingelt der Wecker, wenn
eine neue Rolle eingelegt werden muss. Als Rolfs Bekannter einen weiteren
Messeauftritt plant, fragt er nach: „Möchtest Du nicht auch mit Deinen Keilrahmen
Bildern auf die Messe kommen? Mach doch einen kleinen Stand direkt neben mir
auf. Guck doch mal, was passiert.“ Gesagt, getan. Am Messestand lässt der
Andrang von Möbelhaus Vertretern nicht lange auf sich warten. Rolf kann sich
vor Kundenanfragen kaum retten. Die Auftragsbücher füllen sich schnell. Mit dem
Erfolgserlebnis entstehen auch neue Herausforderungen: „Wie soll ich diese
vielen Aufträge abarbeiten? Wie regle ich den Vertrieb? Woher bekomme ich die
Verpackung? Welche Preise soll ich machen? Wie läuft das mit der Spedition? Ich
brauche einen Gabelstapler für die Paletten. Ich brauche Mitarbeiter. Der eine
Drucker wird die benötigten Mengen allein nicht schaffen. Ich brauche weitere Rollendrucker.“ Für Rolf Wiedemann ging es mit null Erfahrung in die Vollen.
UNTER DIE DECKE UND DURCH DIE DECKE
Die Prämisse klingt einfach, ist aber für eine Person ohne Vorkenntnisse komplex: Möbelhäuser deutschlandweit
mit großen Stückzahlen von Keilrahmenbildern beliefern. Schnell wird Rolf klar,
dass sein Atelier in Hasede den kommenden Anforderungen nicht standhalten wird.
Auch seine Firma FARBKONZEPTE ist für solche Art Vertrieb nicht aufgestellt.
Die Gründung einer zweiten Firma, welche den Vertrieb der Wandbilder übernimmt,
ist die beste Lösung. Bei einem befreundeten Landwirt im nahen Giesen, findet
Rolf neue Räumlichkeiten für das anlaufende Vertriebsgeschäft. In einer
angrenzenden Scheune entstehen im Jahr 2004 die ersten offiziellen
Geschäftsräume seiner neuen Firma XXL PRINTS. Rolf stellt Mitarbeiter ein, welche
die Keilrahmen fertigen und für den Versand verpacken. Um die geforderten
Stückzahlen zu produzieren, schafft er weitere Rollendrucker an. Die gefertigten
Keilrahmen stapeln sich bis unter die Decke. Das bisherige Leben von Rolf
Wiedemann ist im Umbruch. Der Vertrieb der neuen Firma beansprucht immer mehr seine
Zeit. Er ist sich bewusst, dass er seinen beiden Firmen nicht gleichzeitig
Aufmerksamkeit schenken kann. Im Jahr 2005 führt FARBKONZEPTE ihre letzte Auftragsarbeit
aus. Danach löst Rolf seine erste Firma schweren Herzens auf. Es war die
richtige Entscheidung. Im Jahr 2006 geht der Umsatz von XXL PRINTS sprichwörtlich
durch die Decke, sodass Rolf die Firma zur GmbH wandelt. Durch das expansive Geschäft
mit Wandbildern kommen in den Folgejahren auch die Geschäftsräume in der Scheune
an ihre Grenzen. Für die Firma muss bald neuer Platz her.
WANDEL ZUM HEUTE
Im Jahr 2010 bietet sich eine
einmalige Gelegenheit für Rolf Wiedemann. Auf dem nahegelegenen Gelände der K +
S AG, stehen die ehemaligen Hallen und Geschäftsräume zur Vermietung frei. Der
Gebäudekomplex liegt direkt neben dem charakteristisch weißem Kaliberg. Die
hier vorhandenen Produktions-, Lager- und Büroräume bieten ausreichend Platz
für die wachsende Firma XXL PRINTS. Und es ist kaum mehr als ein Katzensprung
zu dem neuen Standort. Durch die neuen Räume schafft Rolf moderne
Druckmaschinen der Firma Canon an. Mit den großen Digitaldruckmaschinen ist es
möglich auch andere Bedruckstoffe, wie Glas, Holz oder Aluminiumplatten zu
bedrucken. Neue große Wandbilder auf Acrylglas und Alu-Dibond mit einer Größe
von bis zu 300 cm x 200 cm sind möglich. Im Jahr 2015 begründet Rolf mit dem Lost Places Fotograf Markus Gebauer die erste Künstler-Kooperation. Sein Motiv „Love At First Sight“, die Fotografie einer Flurecke in der ehemaligen
Lungenheilanstalt Beelitz, avanciert zum Verkaufsschlager. Als Nächstes entsteht
die Zusammenarbeit mit dem Light Painting Künstler ZOLAQ. Kooperationen mit
weiteren Künstlerinnen und Künstlern kommen in den Folgejahren dazu.
FARBKONZEPTE basierte auf der Ambition,
große Flächen als großartige Hingucker zu gestalten. XXL PRINTS führt diese
Ambition mit dem Digitaldruck fort. Um dieser Ambition einen Namen zu geben, gründet
Rolf Wiedemann im Jahr 2015 die Marke: KOLLEKTION WIEDEMANN